Forschung

Forschungsschwerpunkte der Abteilung Veterinär-Anatomie

Die Abteilung Veterinär-Anatomie untersucht die funktionelle Morphologie von Organen, Geweben, Zellen und subzellulären Strukturen. Das Ziel der Arbeitsgruppe ist es, zur Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Strategien beizutragen.

Die Forschung konzentriert sich dabei auf zwei Schwerpunkte:

  1. Zelluläre Mechanismen normaler und künstlicher Haut sowie Blutgefässe bei verschiedenen Tierarten – unter physiologischen Bedingungen sowie nach der Einwirkung therapeutischer Substanzen oder Krankheitserreger.

  2. Interdisziplinäre Forschung in Zusammenarbeit anderen Teildisziplinen der Vetsuisse Fakultät sowie mit anderen Fakultäten und Institutionen.

Darüber hinaus liegt ein Fokus der Abteilung auf der Entwicklung und Anwendung mikroskopischer Techniken, darunter Raster- und Transmissionselektronenmikroskopie, Weitfeld-, Konfokal- und Hochdurchsatzmikroskopie, ergänzt durch Verfahren des maschinellen Lernens.

Die Abteilung fördert aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs durch die Betreuung von Master-, Doktor-, PhD- sowie Postdoc-Projekten.

Augmented Anatomy: User Feedback-Driven Teaching Units

Um ein flexibles Anatomie-Studium auf Basis definierter Lernziele zu ermöglichen, werden mithilfe kontinuierlichen Nutzerfeedbacks Augmented-Reality-Lerneinheiten mit realistischen Tiermodellen entwickelt. Der individuelle Lernfortschritt wird dabei durch integrierte Selbsttests nachvollziehbar gemacht.

AR in der Veterinär-Anatomie

Das Team der Veterinär-Anatomie entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinische Lehre innovative AR-Lerneinheiten auf Basis originaler Tier-CT-Daten, die einen direkten Bezug zur klinischen Bildgebung herstellen. Die Module sind didaktisch aufbereitet, an klar definierte Lernziele gekoppelt und enthalten Selbsttests. Rückmeldungen der Studierenden zu Bedienbarkeit und Nutzererfahrung werden kontinuierlich erhoben und fließen direkt in die Weiterentwicklung ein. Die Lernergebnisse mit AR werden mit dem herkömmlichen Unterricht an konservierten Präparaten verglichen.

Bisher erfolgt der praktische Anatomieunterricht in der Veterinärmedizin hauptsächlich an konservierten Tierpräparaten, deren Beschaffung aufwendig ist und deren Verfügbarkeit für Studierende begrenzt bleibt. Mit der systematischen Integration innovativer AR-Lerneinheiten wird nun ein zukunftsorientierter, flexibler und nachhaltiger Ansatz geschaffen, der die praktisch anatomische Ausbildung modernisiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auswirkungen iodhaltiger Kontrastmittel auf mikrovaskuläre Strukturen in vitro

In dieser Studie werden in vitro dreidimensionale Kapillarnetzwerke verwendet, die in selbstorganisiertes Bindegewebe eingebettet sind, um strukturelle Veränderungen der Kapillaren, subzelluläre Veränderungen der Endothelzellen sowie die Freisetzung von Stressbiomarkern zu untersuchen, die früh nach der Verabreichung röntgenologischer Kontrastmittel auftreten und potenziell zur kontrastmittelinduzierten akuten Nierenschädigung beitragen.

AR in der Veterinär-Anatomie

Die kontrastmittelinduzierte akute Nierenschädigung (Contrast-induced acute kidney injury, CA-AKI) ist durch einen Verlust der Nierenfunktion infolge der Verabreichung radiologischer Kontrastmittel gekennzeichnet. Ziel dieses Projekts ist es, die frühen Effekte iodhaltiger Kontrastmittel sowohl auf mikrovaskuläre Kapillarnetzwerke in vitro als auch auf die Nierenfunktion von Patientinnen und Patienten umfassend zu untersuchen. Im in-vitro-Ansatz werden die strukturellen Auswirkungen zweier unterschiedlicher Kontrastmittel (Iobitridol und Iodixanol) auf vaskuläre Endothelkapillaren quantifiziert. Dabei werden ultrastrukturelle Veränderungen endothelialer Organellen, der Basalmembran und der interzellulären Räume sowie die Freisetzung von Stressbiomarkern analysiert. Im in-vivo-Ansatz werden die Effekte von Iobitridol und Iodixanol auf die Nierenfunktion von Patientinnen und Patienten untersucht, die sich einer Herzkatheteruntersuchung mit intraarterieller Kontrastmittelgabe unterzogen haben. Die Beurteilung erfolgt anhand der Messung der Serumkreatinin-Konzentration (SCr). Serumkreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels und wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden.

Der qualitative Vergleich beider Ansätze soll Unterschiede, Gemeinsamkeiten sowie mögliche Korrelationen zwischen der in-vitro- und in-vivo-Exposition aufzeigen.

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