Forschung

Forschungsschwerpunkte der Abteilung Veterinäranatomie

Unser Interesse gilt der Erforschung der Interaktion von Hautzellen und der Vaskularisation. Hierfür untersuchen wir an eigens konstruierten dreidimensionalen Hautmodellen die Differenzierung der Zellen, die Kontakte von Zellen untereinander und den Einfluss der extrazellulären Matrix auf die Zellabwehr, sowie die Bildung von Blutgefässen. Das Verstehen dieser Zusammenhänge ist überaus wichtig, um die Reaktionen der Haut auf äussere Faktoren, beispielsweise Bakterien oder therapeutische Wirkstoffe, gezielt zu untersuchen. 
Für unsere Analysen haben wir uns auf mikroskopische Methoden spezialisiert. Unsere Expertise ist die morphologische Untersuchung von Zellen, Geweben und Organen in situ und in vitro verschiedener Spezies und Altersstufen im Rahmen der Grundlagenforschung. Dabei ist die Analyse der Ultrastruktur im Elektronenmikroskop ein unentbehrlicher Aspekt. Im Elektronenmikroskop werden von uns alle subzellulären Bestandteile, angefangen von den Zellmembranen über die Zellorganellen und Zelleinschlüsse sowie die diversen Formen interzellulärer Kontakte bis hin zu den Bestandteilen der extrazellulären Matrix identifiziert und charakterisiert.
Wir entwickeln dreidimensionalen Hautmodelle aus Zellen von gesunden oder erkrankten Individuen verschiedener Spezies, beispeilsweise von Hunden, Pferden und auch von Menschen. Für diese gezielte Gewebezüchtung, auch  "Tissue Engineering" genannt, verwenden wir Keratinozyten, die Epithelzellen der Haut, um die Oberhaut, Epidermis, zu imitieren. Für die Rekonstruktion der Lederhaut, Dermis, verwenden wir Fibroblasten des Bindegewebes und Endothelzellen der Blutgefässe.Unser Ziel ist es, ein „Organ on a chip“ bereitzustellen, mit blutgefässähnlichen Strukturen, in welchem mittels Mikropumpen anschliessend sogar der Blutfluss und auch der Blutdruck nachgestellt werden kann. Denn solche Modelle bilden die Vorgänge im lebenden Organismus sehr gut ab. Die Nutzung unserer speziesspezifischen komplexen Zellkulturmodellen mit Blutgefässen kann dabei helfen, Krankheiten und therapeutische Massnahmen zu untersuchen. Mit solchen Gewebezüchtungen kann man auch überprüfen, inwieweit Forschungsergebnisse von einer Spezies tatsächlich auf eine andere Spezies übertragbar sind.